Erfordert die aktuelle Situation wirklich einen drastischen Stellenabbau bei Daimler? Die CGM Betriebsgruppe meint: „Nein“!

Die Arbeitnehmerschaft des Mercedes-Benz Werk Sindelfingen hat in der Vergangenheit immer wieder ihre Einsatzbereitschaft bewiesen. Die Arbeitnehmer haben größte Flexibilität und Kompromissbereitschaft gezeigt, selbst als einzelne Baureihen verlagert oder abgeschafft worden sind. Das verdient seine Würdigung! Deshalb sprechen wir uns als Gewerkschaft gegen Stellenabbau bei Daimler generell aus- und insbesondere im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen!


Die nun bekannt gewordene Drohung ausgesprochen von Daimler-Personalchef Porth im Rahmen des verschärften Sparprogramms tausende von Arbeitnehmern zu entlassen, sofern das Abfindungsprogramm keine Wirkung entfalten sollte, hält die CGM Betriebsgruppe für unangemessen! Es ist ein Paradoxon, dass staatliche Unterstützung in der Form des Kurzarbeitergeldes seit April 2020 zum Erhalt der Arbeitsplätze in Anspruch genommen wird und kurze Zeit später mit massivem Stellenabbau gedroht wird. Genauso wenig kann die im Frühjahr dieses Jahres geforderte staatliche Unterstützung in Form von Kaufprämien mit dem nun angekündigten Stellenabbau in Einklang gebracht werden. Die bereits von der Bundesregierung finanzierte und im Frühjahr 2020 nochmals aufgestockte Prämie hat zu einem sprunghaften Anstieg der Bestellungen der A-Klasse Plug-in-Hybrid geführt.
In den letzten 6 Jahren wurden Rekordinvestitionen von rund 2,1 Milliarden Euro in das Werk Sindelfingen getätigt. Das französische Werk Hambach gilt als eines der modernsten Werke in Europa. Laut dem Manager Magazin wird das Werk nun verkauft und die Produktion des Smart-Zweisitzers soll von Hambach nach China verlegt werden.

Die im Manteltarifvertrag angelegten Öffnungsmöglichkeiten dürfen dabei nicht als Einfallstor für weitere Sparmaßnahmen in Form von betrieblichen Entlassungen missbraucht werden!
Es hätte in der Vergangenheit viele Möglichkeiten zur Kosteneinsparung gegeben – beispielsweise die neue Konzernstruktur. Diese hat einen hohen dreistelligen Millionenbetrag gekostet. Die Umstrukturierung kann nun tatsächlich dazu genutzt werden, einzelne Geschäftsbereiche schneller abzustoßen.
Ein drastischer Stellenabbau im Werk Sindelfingen, würde zu massiven wirtschaftlichen Problemen in der gesamten Region führen. Denn hier läuft alles zusammen! Betroffen von einem massiven Stellenabbau wären Automobilzulieferer, Einzelhandel, Handwerk und Gastronomie etc..

Deshalb fordert die CGM Betriebsgruppe alle an diesem Prozess beteiligten Akteure zu Augenmaß bei der zu ergreifenden Maßnahmen auf! Es kündigte sich bereits ein Stellenabbau vor der Pandemie „COVID-19“ an und deshalb gilt es die ehrliche Frage zu stellen; Wie konnte es zu dieser schwerwiegenden Krise bei Daimler kommen?
Die hohe Kunst in dieser Situation ist es, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und somit Arbeitsplätze zu sichern. So wie es konzipiert worden ist in der Standortsicherung 2030!


Eure CGM Betriebsgruppe

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