Pressemitteilung – Aus- und Weiterbildung ist Aufgabe der gesamten Solidargemeinschaft!


Stuttgart, 7.8.2015. Die Arbeitswelt ist einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Jetzt, wo wieder ein neuer Jahrgang von Auszubildenden startet, stellt sich erneut die Frage, wie sich von Jahr zu Jahr Ausbildungsinhalte zum digitalen Wandel gut in die Ausbildung integrieren lassen, ohne dass junge Menschen mit zu hohen Anforderungen überfrachtet werden und wie man kontinuierlich alle Generationen von Beschäftigten durch Weiterbildung für die Zukunft rüstet. Andrea Nahles will, dass die Bundesagentur für Arbeit Qualifizierer der Bundesdeutschen wird und die Finanzierung ausschließlich über die Arbeitslosenversicherung möglich machen. So geht es nicht!

,,Wir, als CGM in den Betrieben vor Ort, sind Ansprechpartner für unsere Mitglieder, auch für unseren Nachwuchs. Ob es Berufsinformationstage sind, wo wir Arbeitsbereiche vorstellen oder ob wir alltäglich mit in der Verantwortung stehen, uns um Azubis zu kümmern. Wir Gewerkschafter sind mit den Arbeitgebern zusammen im aktiven Austausch, dass die Aus- und Fortbildung von Fachkräften an vorderster Stelle stehen muss. Aber Einigkeit besteht auch darin, dass dies nicht nur aus den Beiträgen einzelner Gruppen der Solidargemeinschaft finanziert werden darf!“ betont Adalbert Ewen mit Nachdruck.

Deshalb fordern wir, als CGM: Der Wirtschaftsstandort Deutschland muss von uns allen, also im Sinne des Solidarprinzips, gestaltet Aus- und Weiterbildung von uns allen bezahlt werden! Von einer wettbewerbsfähigen und sozialen Marktwirtschaft profitiert schließlich jeder!

Die CGM steht auf den Grundlagen der christlichen Soziallehre und ist die einzige durch höchstrichterliche Entscheidung anerkannte Gewerkschaft für die Metall- und Elektroindustrie, die Metallhandwerke sowie die IT-Branche in Deutschland. Die CGM ist ihren Mitgliedern persönlicher Ansprechpartner für Arbeits- und Sozialrechtsschutz sowie Weiterbildung und Qualifikation von Betriebsräten und Vertrauensleuten. Sie leistet seit 1899 erfolgreiche und fundierte Tarifarbeit und erarbeitet Stellungnahmen zum aktuellen politischen Geschehen.

Die Große Tarifkommission der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) hat ihre Tarifforderungen für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie 2022 verabschiedet

Pressemitteilung: Reallohnverlust vermeiden

Die Große Tarifkommission der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) hat ihre Tarifforderungen für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie 2022 verabschiedet.

Wie eine repräsentative Umfrage unter den CGM-Mitgliedern aus der Metall- und Elektroindustrie ergeben hat, sollte in dieser Tarifrunde der Fokus auf einer deutlichen Entgelterhöhung liegen. Weit über 50 % der Teilnehmer fordern eine deutliche Anhebung der Grundentgelte um 6 bis 8 %. Insgesamt hat die Umfrage ergeben, dass darauf geachtet werden muss, dass der durch die derzeitige hohe Inflationsrate hervorgerufene Kaufkraftverlust kompensiert wird.

Es sollte eine eher kurzfristige Laufzeit von 9 bis maximal 12 Monaten gewählt werden. Somit würde „auf Sicht gefahren“ – idealerweise haben sich im nächsten Jahr die Lieferketten wieder stabilisiert, die Auseinandersetzungen in der Ukraine beruhigt und die Inflation bewegt sich wieder auf einem deutlich niedrigeren Niveau.

Durch ein derartiges Verhandlungsergebnis kann weiterer Reallohnverlust bei den Beschäftigten vermieden werden. Tarifliche Einmalzahlungen, wie es diese in den letzten Tarifrunden gegeben hat, werden entschieden abgelehnt. Da es die letzte tabellenwirksame Erhöhung 2018 gab, ist es jetzt dringend geboten, hier endlich wieder tätig zu werden.

Einzelne – flankierende und die Tarifautonomie wahrende – Unterstützung von staatlicher Seite wird begrüßt; wie beispielsweise durch zusätzliche steuerfreigestellte Sonderzuwendungen, vergleichbar mit den Corona-Beihilfen, oder in Form von Energiegeld. Um den Arbeitnehmern langfristig mehr Netto vom Brutto zu belassen, wird der Staat außerdem aufgefordert, die steuerlichen Progressionsverläufe abzuflachen.

Zudem wird angeregt, den Tarifvertrag über altersvorsorgewirksame Leistungen (TV AVWL) zu stärken und hier die Sätze zu verdoppeln.